Soziale Demokratie, Pluralismus und Rechtsstaatlichkeit
Bulgarien wird in den Demokratie-Indizes EIU und Freedom House weiterhin als "unvollständige Demokratie" geführt. Der Übergang von einem zentralistischen, autoritären Einparteienstaat hin zu einer pluralistischen, partizipativen Demokratie nach europäischem Modell ist ein tiefgreifender und langfristiger Prozess. Wichtige demokratische Akteure wie Parteien, Medien und zivilgesellschaftliche Organisationen müssen in ihren Kompetenzen gestärkt werden, rechtstaatliche Prinzipien durchzusetzen und europäische Standards einzuführen. Die Friedrich-Ebert-Stiftung unterstützt wichtige Akteure dabei und arbeitet auf eine soziale Orientierung der Demokratie hin, die auf Chancengleichheit, Verteilungsgerechtigkeit, Solidarität, Partizipation und Geschlechtergerechtigkeit beruht.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei im Bereich der Jugendarbeit. Seit der Wende sind über eine Millionen Menschen aus Bulgarien ausgewandert - vor allem junge und gut qualifizierte Bulgarinnen und Bulgaren, die in Bulgarien keine Perspektive für sich sehen. Die FES Bulgarien unterstützt Jugendverbände bei der nationalen und internationalen Vernetzung und bei der Formulierung ihrer politischen Agenda. Seit über 10 Jahren trifft sich eine Gruppe junger Aktivisten aus verschiedenen Parteien, Gewerkschaften, Studentenorganisationen, NGOs und Think Tanks sowie unsere sogenannten "Future Leaders" regelmäßig, um zu aktuellen Themen sowohl mit Experten_innen, als auch miteinander zu debattieren. Seit dem Jahr 2009 findet jährlich die "Sommerakademie für soziale Demokratie" statt, die jungen Menschen aus Parteien, Gewerkschaften und NGOs Grundwerte und Politikansätze einer europäischen sozialen Demokratie nahebringen soll.